Mittwoch, 1. Februar 2012
Wo kommt nachhaltiges Tourismusmanagement zum Tragen?
Im Gegensatz zum "normalen" Tourismusmanager ist ein nachhaltiger Tourismusmanager darauf spezialisiert, die Folgen des Tourismus für Umwelt und soziale Gefüge in der Destination einzuschätzen.

Es gibt mittlerweile eine Reihe von Reiseveranstaltern, die sich auf das Anbieten nachhaltiger Reisen spezialisiert sind. Bei den Mitgliedern des "Forum anders Reisen" handelt es sich beispielsweise um Nischenanbieter, die besonders nachhaltige Produkte anbieten. Wer mit dem Wort Nachhaltigkeit nicht nur werben will, sollte seinem Unternehmen einen nachhaltigen Führungsstil, d.h. ein Corporate Social Respnsibility-Management (CSR) zertifizieren lassen. TourCert (herausgegeben von der Einrichtung "KATE") ist eins der bekanntesten Zertifikate im Tourismus.
Neben den Spezialreiseveranstaltern sorgen sich natürlich auch die großen Reiseveranstalter um ein grünes Image. Einige haben eine eigene Umweltabteilung, die die Nachhaltigkeit im Unternehmen kontrolliert.

Daneben brauchen freilich auch touristische Destinationen Manager, die nachhaltige Tourismuskonzepte entwickeln und gewinnbringend vermarkten.

Desweiteren gibt es eine Reihe von Oorganisationen, staatlich (GOs) oder auch nicht staatlich (NGOs), die sich für Umweltschutz, für Entwicklungszusammenarbeit mit Entwicklungsländern, für Regionalplanung, für Menschenrechte etc. einsetzen. In vielen dieser Aspekte spielt Tourismus eine wichtige Rolle. Es gilt zu analysieren, inwieweit der Tourismus die Umwelt schädigt oder auf der anderen Seite gar als finanzielle Spritze für die Kommune zur Finanzierung eines Schutzgebietsmanagements beitragen kann. Wie sieht es mit dem Dritte-Welt-Tourismus aus? Dient der Tourismus der Regionalentwiclung und schafft er tatsächlich Jobs und bringt Kapital und Infrastruktur in die Region? Oder nützt er vielmehr den transnationalen Touristikkonzernen anstatt Aufschwung in die Region zu bringen?

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Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist ein schönes Wort, aber was bedeutet es überhaupt? Gemeinhin wird nachhaltiges Handeln so verstanden, dass es die Ressourcen in der Gegenwart nur so weit verbraucht, dass diese sich regenerieren können und späteren Generationen somit dieselben Ressourcen zur Verfügung stehen.

Um zu beurteilen, ob ein Reiseprogramm nachhaltig ist oder ein Hotel nachhaltig geführt wird, muss man freilich einen Schritt weiter gehen. Hier spielen eine Vielzahl von Faktoren hinein.

Die Basis der Beurteilung bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit:

a) zunächst muss ein (touristisches) Produkt ökologisch verträglich sein, d.h. es darf die Umwelt nicht in unangemessener Weise beeinträchtigen. Aus dieser Formulierung ergibt sich bereits, dass keine Tourismusform völlig umweltneutral sein kann. Die Anreise allein, sei sie mit Bahn, Bus, Pkw oder Flugzeug, ist immer umweltschädlich. Daher sollte man sinnvollerweise nicht von "nachhaltig" und "nicht nachhaltig" sprechen, sondern vielmehr von mehr und weniger nachhaltigen Produkten. Beispielsweise ist die Anreise mit der Bahn umweltfreundlicher als zu zweit im Pkw.

b) Eine Reise muss sozio-kulturell und gesellschaftlich verträglich sein. Das bedeutet, die Kultur, Traditionen und Lebensgewohnheiten der einheimischen Bevölkerung sollten durch die Reisenden nicht verdrängt werden. Ebenfalls sollten durch den Tourismus gesellschaftliche Strukturen nicht negativ beeinflusst werden. Hier bedarf es hoher Sensibilität der Reisenden, das Fremde nicht als minderwertig, sondern einfach als anders zu begreifen.

c) Letztendlich spielt der wirtchaftliche Faktor ein große Rolle. Insbesondere bei Reisen in Entwicklungsländer kann ein touristisches Produkt nicht nachhaltig sein, welches die Wirtschaftskraft der lokalen Bevölkerung ausbeutet und diese am Resultat der Wertschöpfung nicht teilhaben lässt. Bei guter Planung kann der Tourismus durchaus zur Regionalentwicklung beitragen. Er bringt der lokalen Bevölkerung Arbeitsplätze, Einkommen und die dringend benötigten Devisen (Fremdwährungen)

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Über diesen Blog
Liebe Besucher!

Zunächst einmal herzlich Willkommen auf meinem Blog! Ich bin Kulturwirtin (B.A.) und beschäftige mich seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema nachhaltiger Tourismus. Daher möchte ich diese Seiten nutzen, über dieses spannende Thema zu berichten. Was genau man darunter zu verstehen hat, werde ich in den nächsten Beiträgen darlegen. Kurz zu meiner Person: Ich wohne derzeit in Essen, habe hier an der Universität Duisburg-Essen Kulturwirtschaft, d.h. Betriebswirtschaftslehre und Spanisch, studiert. Im Moment arbeite ich beim Evangelischen Entwicklungsdienst, Abteilung Tourism Watch. Ab Oktober plane ich den Master in nachhaltigem Tourismusmanagement an der HNE Eberswalde zu belegen.

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